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Unter dem Leitmotiv „Verantwortung für Wertschöpfung“ hat der Bundesverband Baustoffe – Steine und Erden e.V.  seine neue Website vorgestellt. Diese moderne Plattform dient ab sofort als zentrales Aushängeschild des Verbandes. Mit einem frischen Design und einer intuitiven Menüführung bietet die Website kompakte Informationen zu Ansprechpartnern, Mitgliedern, Themen der Branche sowie Neuigkeiten aus dem Verbandsleben.

Im Mittelpunkt der Website steht der Begriff „Verantwortung“, wie der bbs-Hauptgeschäftsführer Dr. Matthias Frederichs betont: „Wohnraum, Infrastruktur, Industrieproduktion, Wirtschaftskraft– mit mineralischen Roh- und Baustoffen bauen wir unsere Zukunft. Unsere Unternehmen leisten seit Langem einen zentralen Beitrag zum Wohlstand in diesem Land. Diese Verantwortung soll nun auch online stärker sichtbar werden.“ Die neue Website ist ein weiterer Schritt zur Modernisierung des Verbandes. Die Plattform bietet aktuelle Social-Media-Beiträge, zahlreiche Stellungnahmen und Positionspapiere zu laufenden politischen Debatten. „Unsere Homepage ist gleichermaßen eine zeitlose Visitenkarte und ein tagesaktueller Nachrichtenkanal“, so Frederichs.

Nahestehende Initiativen und Organisationen ebenfalls mitneuen Websites

Zusätzlich zur neuen Website wurde der bbs-Geschäftsbericht zum zweiten Mal vollständig digital veröffentlicht. Unter dem Motto „Industrie - Bauen - Leben“ bieten Fachexperten auf verschiedenen Themenseiten Einblicke in die Geschäftsbereiche des Verbandes. Zudem enthält der Bericht einen umfassenden Konjunkturteil zu aktuellen Branchenzahlen.

Auch die mit dem bbs eng verbundene Arbeitgeberorganisation, die SozialpolitischeArbeitsgemeinschaft Steine und Erden (spa), hat ihre Onlinepräsenz neugestaltet. Unter dem Motto „Verantwortung für 145.000 Beschäftigte“ wird der Beitrag der Branche als Arbeitgeber vor Ort besonders betont. Das Ausbildungsportal von bbs und spa „Bau Deine Zukunft“ wurde ebenfalls modernisiert. Unter dem Motto „Verantwortung für deine Region“ wird die Vielfalt in der Industrie verdeutlicht. Eine Videothek mit zahlreichen Ausbildungsvideos, die Unternehmen der Branche bereitgestellt haben, bietet konkrete Einblicke in den abwechslungsreichen Arbeitsalltag. „Egal, wo man in Deutschland lebt, ob man lieber im Steinbruch, in der Tongrube, in der Produktion, im Labor oder am Schreibtisch arbeiten möchte – in der Baustoff-Steine-Erden-Industrie brauchen wir immer gute Leute“,so Frederichs.

Berlin, Juni 2024. Seit 23 Monaten verzeichnet die Baustoff-Steine-Erden-Industrie teilweise deutliche Produktionsrückgänge. Anlässlich seiner Jahrestagung fordert der Dachverband der Branche, die Vorschläge zur Bewältigung der Baukrise endlich konsequent anzugehen.

"Im Wohnungsbau befinden wir uns im freien Fall“, erklärt Dr. Dominik von Achten, Präsident des Bundesverbandes Baustoffe – Steine und Erden (bbs), zum Auftakt der Mitgliederversammlung 2024 in Berlin. Auch wenn 2023 noch 294.000 neue Wohnungen fertiggestellt worden sind, sagen die abnehmenden Baugenehmigungen, Auftragseingänge und Umsätze im Bauhauptgewerbe für 2025 bzw. 2026 eine deutlich verringerte Bautätigkeit voraus. Auch die seit 23 Monaten rückläufige Produktion von Steine-Erden-Gütern – zuletzt im ersten Quartal 2024 um -15,3 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum – ist ein deutliches Warnsignal. Allein von Januar bis März 2024 mussten Branchen, die hauptsächlich den Wohnungsbau beliefern, Rückgänge von 30 bis 60 Prozent im Vergleich zu den ohnehin schwachen Vorjahreswerten verkraften. Auch in den Bereichen Sanierung und Tiefbau ist die Produktion nach Heizungsgesetz-Debatten und Haushaltskrisen rückläufig. „Schon in den Haushaltsverhandlungen für 2025 wird sich zeigen, welche Priorität der Bau in der Bundesregierung wirklich genießt“, sagt von Achten. So drohe im Bereich Verkehrsinfrastruktur angesichts der schwierigen Kassenlage und trotz eines immensen Investitionsstaus die Kürzung der Autobahninvestitionen des Bundes. Hinzu kommen erhebliche Bedarfe bei Brücken, Schienenwegen und Wasserstraßen.

Die Folgen der schwachen Baukonjunktur werden für die Gesellschaft noch spürbarer werden, warnte von Achten. „Die Bevölkerung wächst und die Baukonjunktur geht zurück. Das bezahlbare Wohnen rückt unter diesen Rahmenbedingungen für viele Menschen in immer weitere Ferne.“ Es brauche dringend Anreize, etwa durch breit angelegte Zinsverbilligungsprogramme, deutlich mehr ausgewiesenes Bauland und signifikante Freibeträge bei der Grunderwerbssteuer für das selbstgenutzte Eigenheim. Auch im Bereich energetischer Gebäudesanierung bestehe erheblicher Handlungsbedarf: Alle Analysen zeigen, dass die Sanierungsquote von aktuell 0,7 Prozent verdreifacht werden müsse, damit der Gebäudesektor seine Klimaziele noch erreichen kann. Um Deutschlands Infrastruktur fit für die Zukunft zu machen, seien außerdem erhebliche Investitionen der öffentlichen Hand in die Verkehrswege, aber auch in die soziale Infrastruktur erforderlich: Die größte Volkswirtschaft Europas könne sich als starke Exportnation und zentrales Transitland keine maroden Straßen, Schienen- und Wasserwege leisten. Die Investitionen in Erhaltung und Ausbau müssten daher erhöht und der Bau weiter beschleunigt werden. Generell brauche es, so von Achten, keine neuen Ideen. Konzepte, wie schneller, günstiger und nachhaltiger gebaut werden kann, seien längst klar, man müssen nun „endlich ins Machen kommen“.

Parlamentarischer Abend im Zeichen von Baukrise und Transformation

Erstmals fand im Rahmen der bbs-Jahrestagung neben der Mitgliederversammlung auch ein Parlamentarischer Abend statt. Unter der Moderation von Tagesschau-Sprecher Constantin Schreiber diskutierte Präsident von Achten vor rund 120 Gästen im Zollpackhof Berlin mit der Parlamentarischen Staatssekretärin im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, Dr. Franziska Brantner (Bündnis 90/Die Grünen), sowie dem stellvertretenden Vorsitzenden der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Jens Spahn, über Möglichkeiten, die Baukonjunktur wieder anzukurbeln und die nächsten Etappenziele der industriellen Transformation zu erreichen. Alle Diskutanten waren sich einig, dass die Politik mehr Verlässlichkeit und Planungssicherheit gewährleisten muss, gerade auch bei der Förderung und Finanzierung von Bauvorhaben durch die öffentliche Hand.

Für die Transformation habe die Bundesregierung, so von Achten, in der laufenden Legislaturperiode viele wichtige Weichen gestellt, darunter den beschleunigten Ausbau der Erneuerbaren Energien und die perspektivische Öffnung zur Speicherung von CO2 unter dem Meeresboden der Nordsee. Dennoch reichen die Bemühungen nicht aus, um das Ziel Klimaneutralität bis 2045 zu erreichen. „Wir beschleunigen zwar mit ersten guten Ansätzen, müssen aber noch einen Zahn zulegen, um rechtzeitig ins Ziel zu gelangen“, sagte von Achten in seiner Ansprache. Große Herausforderungen wurden hinsichtlich der zu hohen Energiekosten identifiziert. Zwar scheine die Energiekrise überwunden, doch gerade die Energienebenkosten seien im internationalen Vergleich viel zu hoch. Zudem drohen weitere Kostenbelastungen aufgrund des Netzausbaus: „Die steigenden Netzentgelte bedeuten Mehrkosten von rund 240 Millionen Euro für unsere Branche allein in diesem Jahr. Diese Summe wird weiter ansteigen, wenn nicht gegengesteuert wird.“ Laut von Achten seien günstige Energiekosten Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche nachhaltige Transformation, da nur so Wettbewerbsfähigkeit und langfristige Investitionssicherheit gewährleistet seien.

Deutschland liegt im internationalen Vergleich unter den besten sechs Ländern der EITI-Transparenzinitiative im Rohstoffsektor. Der Internationale EITI-Vorstand hat die Arbeit der deutschen Multi-Stakeholder Gruppe zur Umsetzung der Initiative für Transparenz im rohstoffgewinnenden Sektor (D-EITI MSG) geprüft und für sehr gut bewertet. Eine Beurteilung der Länder, die den EITI-Standard umsetzen, findet alle drei Jahre statt (sog. Validierung). Die deutsche Multi-Stakeholder Gruppe hat dieses Ergebnis bereits zum zweiten Mal erreicht. Der Standard sorgt dafür, dass Informationen über Steuerzahlungen, Lizenzen, Fördermengen und Einnahmen im Zusammenhang mit der Rohstoffförderung offengelegt werden.

Die EITI Sonderbeauftragte der Bundesregierung und Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz Dr. Franziska Brantner: Dieses erfreuliche Ergebnis bestätigt die engagierte Arbeit der EITI in Deutschland und ist ein wichtiges Signal für die globale Initiative, um sich weiter gemeinsam für mehr Transparenz, Nachhaltigkeit und Rohstoffsicherheit einzusetzen. Wenn Informationen über Einnahmen, Arbeitsbedingungen oder Umweltschutz offengelegt werden, können zivilgesellschaftliche Akteure und staatliche Stellen diese nachvollziehen und zu einer besseren Rohstoffgewinnung beitragen. Mit unserem Engagement leisten wir einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung der Korruption weltweit und stärken gleichzeitig soziale und ökologische Standards im Rohstoffsektor. Dafür wollen wir uns auch in Zukunft im Rahmen der EITI weiter stark machen.

Die Baustoff-Steine-Erden-Industrie ist seit Beginn bei D-EITI (Extractive Industries Transparency Initiative Germany) mit dabei. So arbeitet unsere Leiterin Statistik und Reporting Tanja Lenz an der Erstellung des jährlichen Berichtes mit. Des Weiteren stellen mehrere Unternehmen aus unserer Branche ihre Daten für den Bericht zur Verfügung.

Laut Daten des Statistischen Bundesamts ist der Bauüberhang 2023 seit vielen Jahren erstmalig wieder gesunken. Die Zahl der genehmigten, aber noch nicht abgeschlossenen Bauprojekte sank im Vergleich zu 2022 um 6,6 % auf knapp 827.000 Wohnungen. Davon entfielen rund 700.000 auf Wohnungen in neuerrichten Gebäuden. Da viele noch vor der Baukrise begonnene Projekte fertiggestellt wurden, sank die Zahl der noch im Bau befindlichen Wohnungen um mehr als 15%, während die Zahl der noch nicht begonnenen Wohnungen leicht auf 309.000 stieg.

Kurz- bis mittelfristig ist aufgrund der negativen Rahmenbedingungen im Wohnungsbau davon auszugehen, dass genehmigte Projekte weiter aufgeschoben werden. Damit dürfte die Zahl noch nicht begonnener Wohngebäude weiter steigen, während die Zahl der im Bau befindlichen Wohnungen voraussichtlich sinkt. Zudem dürfte die Zahl auslaufender Baugenehmigungen, die zum Jahresende 2023 bei 22.600 Wohnungen lag, zunehmen.

294.399 Wohnungen wurden laut Statistischem Bundesamt im vergangenen Jahr fertiggestellt – mehr als vielfach erwartet, wobei die Aussichten für 2024 und die kommenden Jahre aktuell äußerst schwach sind.

Dabei gab es beim Wohnungsbau erhebliche regionale Unterschiede. So wurden 2023 in Bayern fast 50 Wohnungen pro 10.000 Einwohner gebaut, während bei den Schlusslichtern Sachsen-Anhalt und Thüringen nicht einmal 20 Wohnungen pro 10.000 Einwohner fertiggestellt wurden. Die regionalen Schwankungen lassen sich teilweise auf unterschiedliche Nachfrage sowie unterschiedliche Rahmenbedingungen zurückzuführen. Gerade Bayern zeichnet sich durch eine niedrige Grunderwerbsteuer in Höhe von 3,5% aus.

Das Institut der deutschen Wirtschaft hat die Industriestrompreise zentraler Industrien, darunter für die Zementherstellung, inklusive staatlich gewährter Entlastungen, mit Spanien, USA und China verglichen.

Die Zahlen zeigen leider sehr deutlich, dass der Industriestandort Deutschland weiterhin unter nicht wettbewerbsfähigen Strompreisen leidet. Im Jahr 2019 kostete Strom für die meisten industriellen Verbraucher in Deutschland oft noch ähnlich viel wie in wichtigen Konkurrenzländern. Zwar haben sich die Stromgestehungskosten etwas beruhigt, dafür wirken sich die stark steigenden Netzentgelte negativ auf den Strompreis aus.

Die Dekarbonisierung-Roadmaps einzelner Sektoren der Baustoff-Steine-Erden-Industrie definieren wettbewerbsfähige Energiepreise als notwendiges Kriterium für eine klimaneutrale und wirtschaftliche Produktion. Von daher müssen dringend politische Maßnahmen ergriffen werden, die Stromkosten insgesamt auf ein international wettbewerbsfähiges Niveau zu drücken.

Die Sanierung von Deutschlands Infrastruktur geht nicht schnell genug voran. Das geht aus einer Antwort des Bundesverkehrsministeriums auf eine parlamentarische Anfrage hervor. So konnte die Zahl der sanierungsbedürftigen Autobahn- und Bahnbrücken in den letzten Jahren nicht reduziert werden. Die Kilometerzahl der sanierungsbedürftigen Autobahnstreifen und Bahnstrecken hat teilweise sogar deutlich zugenommen.

Eine überlastete Infrastruktur wirkt sich unmittelbar auf die wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit des Industriestandortes aus. Es braucht deshalb eine verlässliche, langjährige Finanzierung für den Bereich Infrastruktur. Die Abkehr von der jährlichen Haushaltsfinanzierung und der Aufbau unabhängig vom jährlichen Bundeshaushalt agierender Infrastrukturfonds wäre daher eine sinnvolle Option.

Die Deutsche Bundesbank hat die Entwicklung von Kreditvolumen und Effektivzinssätzen an private Haushalte erhoben. Das Volumen für neu vergebene Wohnungsbaukredite ist seit Beginn der Baukrise 2022 stark zurückgegangen und hat sich zuletzt aber immerhin stabilisiert. Bei der Entwicklung des Ø-Zinssatz für Wohnungsbaukredite ist eine umgekehrte Entwicklung zu beobachten, denn dieser ist von unter 2% auf rund 4% gestiegen. Grundsätzlich sind steigende Zinsen und abnehmende Kreditvolumen ein weiteres Zeichen, dass sich immer weniger Personen den Traum vom Eigenheim erfüllen können. Auch der Mietwohnungsbau ist angesichts der verschlechterten Rahmenbedingungen zunehmend unwirtschaftlich geworden, zahlreiche Projekte werden aktuell nicht mehr realisiert.

Um den Wohnungsbau wieder anzukurbeln, sind daher neben der bereits umgesetzten Verbesserung der Abschreibungsbedingungen im Mietwohnungsbau weitere Anreize erforderlich – etwa die schnelle Einführung der Förderung des Klimafreundlichen Neubaus im Niedrigpreissegment (KNN) und die weitere Stärkung der Programme Klimafreundlicher Neubau (KFN) und Wohneigentum für Familien (WEF).

Die Bundesregierung hat sich das Ziel gesetzt, 4.000 Autobahnbrücken in 10 Jahren (bzw. 400 pro Jahr) zu sanieren und dazu beim Brückengipfel 2022 eine jährliche Steigerung der Investitionen für die Brückenmodernisierung auf 2,5 Mrd. Euro jährlich ab 2026 beschlossen. Nun hat die Die Autobahn GmbH des Bundes (verantwortlich für Planung, Bau, Betrieb, Erhaltung der Autobahnen) angesichts stark gestiegener Kosten zusätzlichen Finanzbedarf angemeldet: So seien für die Jahre 2025 bis 2028 weitere 5,5 Mrd. Euro für die Sanierung der Brückeninfrastruktur notwendig.

Ein Bericht des Bundesrechnungshofs zeigt indessen auf, dass der angestrebte Sanierungspfad des BMDV für die vergangenen und kommenden Jahre nicht eingehalten wird. Stattdessen klafft die Schere zwischen Sanierungsbedarf und Bautätigkeit immer weiter auseinander.

Für uns ist klar: Autobahnbrücken sind neuralgische Punkte für ein leistungsfähiges Verkehrsnetz und somit von elementarer Bedeutung für den Wirtschaftsstandort. Die Bauwirtschaft braucht Klarheit und verlässliche Finanzierung, dies muss bei den anstehenden Haushaltsberatungen ausreichend berücksichtigt werden.

Zum Jahresanfang 2024 hat sich der Einbruch der Baustoffnachfrage fortgesetzt. Nachdem die Baustoff-Steine-Erden-Produktion bereits 2023 mit real minus 16,7 Prozent historisch stark rückläufig gewesen ist, wurden im Januar und Februar 2024 weitere Produktionsrückgänge von minus 15,3 Prozent verzeichnet. Die schwache Nachfrage ist insbesondere auf die andauernde Krise im Wohnungsbau infolge der gestiegenen Zinsen, der hohen Bau- und Bodenpreise sowie der ausgeprägten Unsicherheit zurückzuführen. „Die Hoffnung auf Verbesserung hat sich leider nicht bewahrheitet“, sagt Matthias Frederichs, bbs-Hauptgeschäftsführer, „stattdessen werden die ohnehin schlechten Werte der Vorjahresmonate nochmals deutlich unterboten.“

Besonders betroffen sind diejenigen Sektoren der Baustoffindustrie, die vor allem in den Wohnungsbau liefern – etwa die Kalksandstein-, Porenbeton- oder Ziegelindustrie. Hier war die Produktion im Januar und Februar gegenüber den ohnehin schwachen Vorjahresmonaten von 30 bis teilweise knapp 70 Prozent rückläufig. Zwar kämen Produktionsrückgänge auch durch vorgezogene Instandhaltungsmaßnahmen und durch Nachholeffekte aus dem vergangenen Jahr zustande, Haupttreiber sei jedoch die schlechte Baukonjunktur. Die weiterhin negative Perspektive zeigt sich auch bei den jüngsten Zahlen zu den Baugenehmigungen, die im Februar 2024 um 18,3 Prozent abnahmen. Ein alarmierendes Zeichen für Frederichs: „Die Baugenehmigungen werden erst auf mittlere Sicht Nachfragewirkung entfalten. Wir müssen angesichts dieser Zahlen davon ausgehen, dass die Krise am Bau kurzfristig nicht zu überwinden ist.“ Den Unternehmen sei laut Frederichs zwar bewusst, dass die Baustoffnachfrage perspektivisch wieder ansteigen werde. Dennoch seien weite Teile der Branche im Krisenmodus und würden sich an die wirtschaftlichen Gegebenheiten anpassen. Entsprechend sei etwa die Beschäftigung um drei Prozent gesunken.

Damit wieder mehr gebaut wird, müsse Bauen schneller und günstiger werden. Eine zentrale Rolle spielen nach Ansicht des Baustoffverbandes die Bauzinsen. Um das Bauen wieder anzukurbeln, könne ein breit angelegtes Zinsverbilligungsprogramm einen wichtigen Beitrag leisten. Zudem müssten alle Baunebenkosten auf den Prüfstand. „Wir hinken bei den Neubauzahlen genauso hinterher wie bei den für die Transformation notwendigen Sanierungsquoten für Gebäudebestand und Infrastruktur. Mehr Fördermittel und eine dauerhafte Absenkung der Baunebenkosten bleiben in der aktuellen Lage unvermeidbar.“ so Frederichs.

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