Logistik

Ziele im Bereich
Logistik
- Sondervermögen zielgerichtet und zusätzlich für Infrastruktur nutzen
- Verkehrsträgerbezogene Finanzierungskreisläufe stärken
- Planungs- und Genehmigungsverfahren straffen
Lebensqualität und Wettbewerbsfähigkeit sichern

Durch die regional verteilten Rohstoffvorkommen und die dezentrale Abnehmerstruktur sind die Transportwege in der Baustoff-Steine-Erden-Industrie mit durchschnittlich gut 70 km relativ kurz. Daher ist der Lkw der wichtigste Verkehrsträger, wenngleich bei längeren Transportentfernungen auch Bahn und Binnenschiff eine bedeutende Rolle spielen. Wie die Volkswirtschaft insgesamt ist auch die Baustoffindustrie auf eine leistungsfähige Verkehrsinfrastruktur angewiesen.
Investitionen in die Bundesverkehrswege
Die Investitionen des Bundes in die Verkehrswege sind in den vergangenen Jahren zwar gestiegen, allerdings haben die stark angezogenen Baupreise den Mittelhochlauf weitgehend neutralisiert. Dabei bestehen sowohl bei den Fernstraßen als auch bei der Bahn und den Wasserstraßen erhebliche Investitionsbedarfe. Daher ist es zu begrüßen, dass mit dem „Sondervermögen Infrastruktur und Klimaschutz“ nun verlässliche Investitionen in die Modernisierung der Verkehrswege vorgesehen sind. Allerdings müssen dabei die Zusätzlichkeit und die überjährige Verwendbarkeit der Gelder sichergestellt sein. Auch die von der Bundesregierung geplante Stärkung der verkehrsträgerbezogenen Finanzierungskreisläufe ist aus Sicht des bbs zu begrüßen, um bedarfsgerechte Investitionen in den mit Abstand bedeutendsten Verkehrsträger Straße zu gewährleisten.
Effiziente Planung und Genehmigung
Schnellere Planungs- und Genehmigungsverfahren, weniger Bürokratie und umfassende Digitalisierung sind essenziell für die Modernisierung der deutschen Infrastruktur – insbesondere vor dem Hintergrund der im Rahmen des Sondervermögens geplanten umfassenden Investitionen, für die der schnelle Mittelabfluss notwendig ist. Bei der Beschleunigung von Planungs- und Genehmigungsverfahren wurde bereits in den vergangenen Jahren gehandelt. Hier ist es etwa erfreulich, dass Ersatzneubauten von Brücken auch bei begrenzten Kapazitätserweiterungen kein neues Planfeststellungsverfahren durchlaufen müssen. Dieser Weg sollte konsequent weitergegangen werden. Darüber hinaus hemmen auch fehlende Planungskapazitäten den Abruf von verfügbaren Mitteln. Die personelle und technische Ausstattung der relevanten Behörden muss daher dringend verbessert werden.
Weitere Handlungsfelder
Der bbs setzt sich an verschiedenen Stellen für eine moderne Infrastruktur. und leistungsfähige Logistik ein. So bestehen bereits demografisch bedingte Personalengpässe insbesondere bei Berufskraftfahrern, die sich in den kommenden Jahren verschärfen dürften und die wirtschaftliche Dynamik dämpfen können. Hier muss u. a. durch eine attraktive Ausbildung von Berufskraftfahrern gegengesteuert werden. Ein sinnvoller Beitrag zur effizienteren Ausnutzung der vorhandenen Transportkapazitäten und zur Minderung der CO2-Emissionen des Straßengüterverkehrs wäre perspektivisch die Anhebung des zulässigen Gesamtgewichts bei Lkw. . Bei der Dekarbonisierung der Logistik ist die Baustoff-Steine-Erden-Industrie angesichts ihres hohen Lkw-Anteils perspektivisch auf klimaneutrale Antriebe angewiesen. Hier bedarf es der weiteren Förderung des Ladeinfrastrukturausbaus sowie zusätzlicher Anreize für die Flottenumstellung.
vgl. Bauwirtschaft