Sichere Versorgung mit
heimischen Rohstoffen

650 Mio. t Primär- und Sekundär-
rohstoffe pro Jahr

Renaturierung schafft
Biodiversität

Rohstoffe

Eine sichere Versorgung der Volkswirtschaft mit heimischen Rohstoffen macht ökonomisch wie ökologisch viel Sinn. Die Inanspruchnahme der Abbauflächen erfolgt temporär und umweltverträglich. Durch eine ausgefeilte Renaturierung trägt die Baustoff-Steine-Erden-Industrie erheblich zur Biodiversität bei. So bieten nicht nur ehemalige, sondern auch betriebene Abbauflächen wertvollen Lebensraum für seltene Tiere und Pflanzen. Auch bei der Verwertung von Sekundärrohstoffen kann die Branche mit hohen Quoten aufwarten.

Entwicklung der Rohstoffnachfrage

Der bbs hat die volkswirtschaftliche Bedeutung mineralischer Rohstoffe durch das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) und die Aachener Ingenieurgesellschaft SST analysieren lassen. Danach werden trotz weiterer Steigerung der Ressourceneffizienz auch in Zukunft erhebliche Mengen an Steine-Erden-Rohstoffen benötigt. So dürfte sich die Nachfrage nach primären Steine-Erden-Rohstoffen bei einer relativ geringen wirtschaftlichen Dynamik in 2040 auf gut 480 Mio. t belaufen. Bei einem stärken wirtschaftlichen Wachstum steigt sie auf knapp 600 Mio. t an und liegt damit leicht über dem Niveau des Basisjahres 2019.

Der ressourcenschonende Einsatz von Sekundärrohstoffen dürfte je nach wirtschaftlicher Entwicklung im Jahr 2040 bei 90 bis 100 Mio. t liegen. Mit einer Substitutionsquote von rund 15 % und der Verwertung von rund 90 % aller mineralischen Bauabfälle leistet die Branche einen wichtigen Beitrag zur Kreislaufwirtschaft. Durch die Dekarbonisierung der Volkswirtschaft wird das Angebot von Hüttensand aus der Stahlindustrie und von REA-Gips aus der Kohleverstromung zurückgehen bzw. sogar vollständig entfallen. Sie müssen daher durch andere Primär- oder Sekundärrohstoffe ersetzt werden. Immerhin kann der Verlust wichtiger Sekundärrohstoffe durch die weitere Optimierung der Bauabfall-Verwertung partiell ausgeglichen werden. In Verbindung mit der höheren Ressourcenproduktivität dürfte die Substitutionsquote (2019: rund 15 %) damit gehalten oder sogar moderat gesteigert werden.

vgl. Umwelt

Rohstoffstrategie und Rohstoffsteuern

Die Baustoff-Steine-Erden-Industrie setzt sich konsequent für die Verwertung von Sekundärrohstoffen und die Steigerung der Biodiversität ein. Im Gegenzug ist die kapitalintensive Branche auf faire Rahmenbedingungen angewiesen. Im Januar 2020 hat die Bundesregierung die Fortschreibung ihrer Rohstoffstrategie beschlossen. Hierbei unterstreicht sie den Dreiklang von Rohstoffimporten, Recycling und heimischer Rohstoffgewinnung. Neben regionalen Engpässen bei der Versorgung mit Kies und Sand wird der Wegfall von REA-Gips als Sekundärrohstoff im Zuge des Kohleausstiegs thematisiert. Letzteres kann aus Sicht der Bundesregierung nur partiell durch verstärktes Recycling kompensiert werden. Vielmehr kommt es auch auf die umweltverträgliche Gewinnung von Naturgips an. Die Einführung von Primärbaustoffsteuern durch den Bund wäre kontraproduktiv. Eine ökologische Lenkungswirkung würde u. a. aufgrund des bedarfsdeckenden Charakters der Steine-Erden-Gewinnung verfehlt. Eine rein fiskalische Verteuerung des Bauens droht zudem wichtige politische Ziele zu konterkarieren. Dies gilt für die Sanierung und den Neubau bezahlbaren Wohnraums ebenso wie für die Modernisierung der Infrastruktur. 

vgl. Umwelt

Stärkung der Biodiversität

Zur Dokumentation der Beiträge, die die Baustoff-Steine-Erden-Industrie zum Schutz der Artenvielfalt leistet, wird in enger Kooperation mit den rohstofffördernden bbs-Mitgliedern eine bundesweite Biodiversitätsdatenbank aufgebaut. Darüber hinaus unterstützt der bbs gemeinsam mit dem Bundesumweltministerium und weiteren Institutionen das Netzwerk „Unternehmen Biologische Vielfalt 2020“. Der nachhaltige Ausgleich von Naturschutz und Rohstoffgewinnung kann durch die Verbesserung der rechtlichen Rahmenbedingungen für „Natur auf Zeit“ gestärkt werden. Hierzu haben Bundes- und Landesverbände des Naturschutzbundes NABU und der Baustoff-Steine-Erden-Industrie ein gemeinsames Positionspapier beschlossen. Mit der Änderung des Bundesnaturschutzgesetzes bzw. dem Insektenschutzgesetz ist ein wichtiger Schritt zur Verrechtlichung des nutzungsintegrierten Ansatzes erfolgt, der durch eine entsprechende Verordnung konkretisiert werden muss.

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Publikationen

bbs-Rohstoffstudie (Auflage 2022)

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Diskussionspapier Natur auf Zeit

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